“Du hast doch Informatik studiert. Dann kannst du mir doch meinen PC einrichten und Microsoft Office installieren.” – Ja natürlich! Aber das kann jedes 14 jährige, technikbegeisterte Kind auch!
Leider gibt es viele Menschen die immer noch ein falsches Bild vom Beruf “Informatiker” beziehungsweise von der Informatik haben. Dieser Artikel soll einen Überblick über die Tätigkeiten und das Aufgabenfeld eines Informatikers und den Bereich der Informatik schaffen.
Die Informatik:
Grundlegend beschäftigt sich die Informatik mit “Information” und “Automatisierung”. Diese beiden Begriffe stecken im Wort: Informatik. Die automatische Verarbeitung von Information. Korrekt wäre aber eher:
Die automatische Verarbeitung und Interpretation von Daten.
Diese Definition ist grob und deckt somit einen weiten Bereich in unserem Leben oder Alltag ab. Sei es der Fernseher, der ein Signal verarbeitet und als Bild darstellt oder der elektronische Wecker. Auch ein PC gehört natürlich dazu und alles was auf die obige Definition zutrifft.
Der Begriff Informatik ist nun erklärt. Jetzt könnte die Frage aufkommen, welche Menschen diese Geräte entwickeln, bauen oder herstellen und vor allen Dingen: Welche Menschen sorgen dafür, dass diese Geräte auch das machen, was sie machen sollen?
Der Informatiker / Die Informatikerin:
Informatiker sind genau diese Menschen. Sie entwickeln Maschinen und programmieren diese. Sie entwickeln neue Strategien und Wege um Maschinen oder Prozesse effizienter zu machen und sie versuchen Probleme der Informatik zu lösen. Der Informatiker entwickelt also im Grunde Maschinen oder Programme, die den Alltag des Menschen erleichtern. Natürlich nur im Bezug auf die Verarbeitung von Information. ;-)
Eine Maschine zu bauen macht aus einem Menschen also noch keinen Informatiker. Die Maschine dann so zu programmieren, dass diese automatisch eine Aufgabe verrichtet, ist der Knackpunkt.
Eine Maschine zu programmieren bedeutet im entfernteren Sinn, dass der Maschine “beigebracht” oder “gesagt” wird, was sie machen soll.
Ein metaphorisches Beispiel:
Wir haben eine Küche mit einem Koch. Der Koch kann mit der Küche und einem Rezept ein Gericht zubereiten. Das klingt ziemlich einfach, denn jeder hat schon ein mal ein Gericht unter Anleitung (Rezept) zubereitet. Aber wer hat das Rezept geschrieben? Und viel wichtiger: Wer hat das Rezept so geschrieben, dass der Koch es versteht und danach kochen kann? In diesem Fall war es wohl ein anderer Koch.
Nehmen wir an die Küche mit Koch wäre eine programmierbare Maschine. Das bedeutet, dass diese Maschine bestimmte Anweisungen (Befehle) versteht. Und das Rezept ist eine Folge von Befehlen. Die Maschine führt jeden Befehl der Reihe nach aus und am Ende ist das Ergebnis ein leckeres fünf Gänge Menü. Das Rezept zu schreiben ist das eigentliche Programmieren.
Wir sagen also dem Koch bzw. der Maschine was sie machen soll und das ist schon alles? Jein. Ein Rezept für einen Koch zu schreiben ist relativ einfach. Der Koch ist ein Mensch. Er ist intelligent. Er erkennt Fehler und korrigiert sie. Eine Maschine ist dumm. Sie führt jeden Befehl korrekt aus. Auch wenn der Befehl ist: “Alufolie in der Mikrowelle zwei Minuten erhitzen”. Dem Koch können wir sagen: “Der Kuchenteig muss eine Stunde bei 200 °C in den Ofen”. Der Maschine müssen wir erst ein mal befehlen, die Ofentür auf zu machen, etc.
Der Bereich Programmierung ist komplex und bedarf eines eigenen Artikels. Hier sollte nur kurz gezeigt werden, was programmieren im eigentlichen Sinn ist.
Für einen Informatiker ist die Programmierung von zentraler Bedeutung. Jeder Informatiker kann programmieren.
Informatiker sind aber auch bemüht bestehende Maschinen und Programme zu verbessern. Sie entwickeln neue Verfahren (Vorgehensweisen) um Probleme zu lösen. Dieser Bereich wird oft auch von Mathematikern übernommen. Informatik hat sehr viel mit Mathematik zu tun. Das geht aber jetzt zu weit in den theoretischen Part der Informatik.
Für Alle die bis hierhin gelesen haben: Vielen Dank! :-) Dieser Artikel soll die zum Teil falsche Auffassung des Informatikers bei einigen Menschen revidieren. Informatiker sind KEINE Nerds, Freaks oder komische Gestalten. Sie sind keine Hacker und sind keine Microsoft Office Experten.
Das kannste aber laut sagen. Wobei sich doch sagen lässt, dass sich viele dieser Informatiker gut mit Computern und Microsoft Office auskennen. Nerds gibt es aber auch viele. Gerade im Studium bekommt man viele von diesen zu Gesicht. Nach den ersten paar Semestern verschwinden diese dann aber auch schnell wieder, weil sie sich das Studium dann doch anders vorgestellt haben. Find deinen Beitrag übrigens gut geschrieben. Lässt sich gut lesen, ohne dass man irgendwo stecken bleibt, weil sich irgendwas irgendwie wieso auch immer komisch anhört. ;)